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amo ergo sum

GWANGJU BIENNALE 2014, GWANGJU, South Korea

2014

Renate Bertlmann

Über die Installation „WASHING DAY“

Die Latexhäute, auch Streicheleinheiten genannt, sind der zentrale Werkkomplex des IRONIE –Teiles der Trilogie „AMO ERGO SUM“. Die Haut ist das funktionell vielseitigste und auch größte Organ des Menschen, über sie tauschen wir uns auf die verschiedenste Weise mit der Welt aus, erleben wir Nähe und Distanz, Kälte und Hitze, Zärtlichkeit und Schmerz, Leben und Sterben am intensivsten.
In der Rauminstallation „Washing Day“, die aus über 100 Stück verschieden geformter Latexhäuten besteht, werden diese wie Wäschestücke an mehrere lange Leinen gehängt. . Die künstlerische Gestaltung der Oberfläche durch die Noppenbildung verschiedener Größe und Formen ist der ironisch Versuch einer Ausdehnung der Haut als Grenzorgan, weist hin auf die Sehnsucht nach Berührung und zugleich auf die Angst vor erotischer Verkümmerung. Vaginale Formen, Brustwarzen, Abgüsse von Schnullerformen suggerieren zugleich phallische Formen, männliche und weibliche Qualitäten durchdringen einander im transformierenden Ritual der Reinigung.