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amo ergo sum

Intimacy, Silvia Steinek Galerie, Wien

2023

Fotos: Galerie Steinek

Unter dem Titel „Intimacy“ zeigt die Galerie Steinek besondere Motive und Materialien aus dem Werk der österreichischen Künstlerin Renate Bertlmann. Dabei handelt es sich um ihre Auseinandersetzung mit den Sexpuppen „Eva“ und “Adam“ (1979-2023) sowie ihre Beschäftigung mit Schnullern und ähnlichem Material in der Serie „Streicheleinheiten“ (1976-2023). In beiden Zyklen arbeitet die Künstlerin mit dem Trägermaterial Latex egal ob vor Ort vorgefunden – aufblasbare Puppen – oder selbst ergestellt mit Hilfe von Formennegativen.


Sex Gummipuppen 1979-2023

In den Vorbereitungen für ihre vierte Performance, begibt sich Renate Bertlmann 1979 auf die Suche nach zwei Sex Gummipuppen und findet sie in einem für Erwachsene spezialisiertem Geschäft auf der Praterstrasse in Wien. Die daraus resultierende Performance "Sling Shot Action" wird von Renate Bertlmann, 1980, in der Franklin Furnace Gallery in New York aufgeführt. Indem die Künstlerin Gummipuppen benützt, bedient sie sich einer Reproduktion des Körpers ohne den Körper selbst abzubilden. Sie inszeniert die Hüllen und kann ihre Substanz, Funktion und Bedeutung erschöpfen, entleeren oder neu ausrichten.


Schnuller und Streicheleinheiten 1975-2023

Mitte 70er Jahre tauchen im Werk von Renate Bertlmann die ersten Schnuller-Objekte auf. Meistens sind Kompositionen seriell konzipiert und in Plexiboxen eingesperrt. 1975 verwendet Sie Skalpellmesser, die die Nuckeloberfläche einschneiden und leiten den "Messer-Schnuller"-Zyklus ein. Schnuller aller Formen werden sowohl in Renate Bertlmann´s wichtige selbstinszenierte Fotozyklen wie „Zärtliche Pantomime“ (1976) und
„Zärtliche Hände“ (1977) eingesetzt, als auch während der Performance wie u.a. "Deflorationen in 14 Stazioni" im Museo Comunale dell Arte Moderna in Bologna, 1977.